Presseberichte, Schriftstücke,
Das Bild als Ereignis des Optischen
Die dem malerischen Schaffen von Hajo Hajotka gewidmete Ausstellung zeigt neben dem Werdegang auch seine Einstellung zu den realen Dingen. Beginnend mit der protokollierenden Wiedergabe, stellt sich später die Tendenz zur Abstrahierung ein. Hajotk geht vorwiegend vom Gegenstand aus, der zum thematischen und formalen Mittelpunkt des Bildes wird. Von Bedeutung ist auch der in einer Skizze festgehaltene visuelle Eindruck. Oft wird die Idee in einem Aquarell fixiert, das in der freien Natur entsteht. „Ausgeführte“ großformatige Arbeiten sind häufig die Folge dieser Begegnung mit der Umwelt, eine ausgewogene Farbigkeit ist charakteristisch.
Auffallend ist die Vielfalt der Techniken. Neben dem Holzschnitt, Radierung, Zeichnung, Aquarell und Monotypie, erscheinen Collagen, Ölbilder,
Mischtechniken und Materialkombinationen verschiedener Art. Der Beleg schöpferischer Experimentierfreudigkeit ist gegeben. Allen Arbeiten ist ein gewisses Maß an Spontanität eigen, die der Eingebung des Augenblicks entspricht. Vorrangig dominiert der Flächencharakter, er verhindert eine Überbetonung von Detail und Einzelformen.
Das Gesamtbild der Ausstellung darf als vielstimming und vielgesichtig bezeichnet werden. Hajotka hat sich im letzten Jahrzehnt intensiv mit der Malerei auseinandergesetzt , und dem „Bildernerischen“ seine ganze Aufmerksamkeit gewidmet. Dabei ist der Weg von der Naturstudie bis zu abstrahierdenden Gestaltung mit bemerkenswerter Konsequenz beschritten worden. Dieses schöpferischen Tun darf der fördernden Beachtung gewiss sein.
Wilhelm Wiacker
Schreiben aus dem Archiv Hajotka

Archiv Hajotka

